
Nahost: Bischöfe rufen zu Frieden auf und warnen vor Flächenbrand
Einen eindringlichen Aufruf zum Ende der Gewalt im Nahen Osten haben die österreichischen Bischöfe veröffentlicht. In einer Erklärung vom Mittwoch zum Abschluss der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell haben sie Israel und den Iran aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen, damit es nicht noch mehr Opfer gibt. "Wir Bischöfe warnen eindringlich vor der latenten atomaren Bedrohung und einem Flächenbrand, der nicht mehr kontrolliert werden kann", heißt es in der Erklärung wörtlich und weiter: "Unser Mitgefühl und unsere Gebete sind bei den zivilen Opfern und ihren Angehörigen in Israel und im Iran; bei den Toten und Verwundeten und ihren Angehörigen, bei jenen, die ihr Zuhause verloren haben und flüchten mussten."
Alle Menschen im Nahen Osten hätten ein Recht auf ein Leben in Frieden und Sicherheit. Gewalt und Gegengewalt könnten keinen nachhaltigen Frieden und Sicherheit für alle schaffen, so die Bischöfe. Sie verweisen zugleich auf Papst Leo XIV., der hinsichtlich des Nahostkonflikts ausdrücklich betonte: "Niemand sollte jemals die Existenz eines anderen bedrohen."
Christliche Minderheit im Iran
Wie die Bischöfe weiter festhalten, seien ihre Gedanken in diesen schwierigen Stunden bei den Christen im Heiligen Land, die schon bisher schwer unter Krieg und den wirtschaftlichen Folgen gelitten haben. Nun stehe das Leben wieder still. "In gläubiger Verbundenheit denken wir zudem an die kleine christliche Minderheit im Iran, die nicht einmal ein halbes Prozent der Bevölkerung ausmacht", heißt es in der Erklärung weiter. In Konflikten seien es immer die Minderheiten, die zuerst unter die Räder kommen. Umso notwendiger sei ein rasches Schweigen der Waffen, damit es nicht dazu kommt.
Die Bischöfe danken in ihrer Erklärung auch der österreichischen Bundesregierung für alle Bemühungen auf bilateraler oder multilateraler Ebene, um der Gewalt im Nahen Osten ein Ende zu setzen. "Inständig bitten wir alle um das beharrliche Gebet für den Frieden und laden die Gläubigen zu Gebetsinitiativen in dieser Intention ein", heißt es abschließend in der Erklärung.
Quelle: kathpress